Eignet sich eine Kulturplattform für Software-Interessensgruppen?

Der CMS Garden e. V. nutzt OpenCulturas für seine Vernetzungs-Website

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Wenn man den Kulturbegriff weiter fasst, sind jegliche Initiativen Teil der gesellschaftlichen Kultur. So gesehen sind viele Open-Source-Communities weltweit vernetzte Kultureinrichtungen, die sich zumeist dezentral organisieren. Der CMS Garden fand OpenCulturas ideal für seine Zwecke. Und hat einige Weiterentwicklungen beigesteuert.

Gemeinsamkeiten

Ein wesentlicher Bestandteil der Open-Source-Kultur sind die – zum großen Teil kollaborativ organisierten – Veranstaltungen. Hier gibt es eine große Bandbreite an Formaten: Konferenzen, Barcamps, Stammtische, Workshops, Zertifizierungsschulungen, gemeinsame Sportfreizeiten, Code-Sprints u. a. Viele dieser Veranstaltungen werden jährlich wiederholt, teilweise an festen Orten, teilweise an wechselnden. Auch die Organisator:innen wechseln, aber man begegnet ihnen oft in anderen Projekten und anderen Rollen wieder (z. B. als Workshop-Leiterinnen, Vorstandsmitglieder von Vereinen, Sprecher auf Konferenzen).

Die Suche nach geeigneten Orten für solche Veranstaltungen möchte der CMS Garden erleichtern, indem Übersichtsseiten wie "Konferenzzentrum", "Multifunktionaler Ort" oder "Gastronomie" eine Übersicht geben, an welchen Orten bereits Open-Source-Veranstaltungen stattgefunden haben.

News, Pressemitteilungen und Blogposts werden auch in Open-Source-Gemeinschaften immer wieder benötigt. Weil OpenCulturas auf Verschlagwortung anstatt auf dedizierte Inhaltstypen setzt, verspricht sich der CMS Garden eine Arbeitserleichterung. Oft genug gab es nämlich in der Vergangenheit Verwirrung darüber, ob ein Beitrag eher ein Blogpost oder eine aktuelle Meldung sei. 

Wiederverwendbare Medien sind ebenfalls eine große Arbeitserleichterung. Vor allem, wenn viele davon unter einer Creative-Commons-Lizenz nebst Urheberinformationen eingepflegt wurden. So kann der CMS Garden die Beiträge verschiedener Ehrenamtlicher zusammenführen, beispielsweise wenn ein "Botschafter" Fotos einer Aktion einpflegt und ein Teilnehmerin ihren Artikel über diese Aktion damit bebildern kann. 

Kreative Varianten

Um möglichst wenig individuell zu lösen und damit den Wartungsaufwand gering zu halten, wurden Elemente von OpenCulturas kreativ umgewidmet:

Profil-Rollen

Kulturinteressiert, Künstler:in, Veranstalter:in ... ok, das passt hier natürlich nicht mehr. Aber es genügte, einige der Rollen mit Hilfe des Übersetzungssystems anders zu beschriften. Funktional änderte sich nichts: nur Profile mit der Checkbox Veranstalter:innen können als solche referenziert werden. Künstler:innen heißen CMS-Botschafter:innen und werden auf einer Expertise-Seite aufgelistet. Wer das nicht will, klassifiziert sich als Just interested.

Kategorien = Content-Management-Systeme

Alle Inhalte der CMS-Garden-Website haben mit einem oder mehreren CMS zu tun. Also wurde die vorhandene Verschlagwortung, die bereits für alle Inhaltstypen zur Verfügung steht, wiederum mit Übersetzungen umbeschriftet. Als Kategorien wurden die Namen der Content-Management-Systeme eingetragen, also WordPress, Joomla!, Drupal, Plone und so weiter.

Weiterentwicklung als Gemeinschaftsprojekt

Als die Entwicklung von OpenCulturas so weit gediehen war, dass die ersten Projekte an den Start gehen konnten, hat sich der Vorstand des CMS Garden e. V. entschieden, den Prototypen für den eigenen Website-Relaunch zu verwerfen und OpenCulturas als Basis zu verwenden. Es wurden ein paar individuelle Bestandteile entwickelt wie z. B. ein Inhaltstyp für die Portraits der teilnehmenden Open-Source-Content-Management-Systeme, die ihrerseits strukturierte Daten benötigen, die aber kaum generisch nachnutzbar sind.

Der Großteil des Entwicklungsbudgets floss allerdings in Komponenten, die generisch für OpenCulturas erstellt wurden:

Die Links führen jeweils zu einer Handreichung, die ehrenamtlich erstellt und für alle OpenCulturas-Betreiberinnen hier zur Verfügung gestellt wurde.

Die Vorgeschichte

Zugegeben: der Kontakt war nicht rein zufällig. Der Landschaftsverband Südniedersachsen als Impulsgeber der Softwareentwicklung hat mit dem CMS Garden während der Vorplanungsphase für kulturis Kontakt aufgenommen und das Beratungsangebot des gemeinnützigen Vereins in Anspruch genommen. Der Verein engagiert sich in der Aufklärung über die Stärken und Schwächen von Open-Source-Content-Management-Systemen.

Der Zufall wollte nun wiederum, dass Mitglieder des CMS Garden bereits seit längerem an einer Verbesserung der Veröffentlichung von Veranstaltungen im eigenen Kalender getüftelt hatten und ein Konzept für verteilte, wiederverwendbare Komponenten vorlag, das gut zu den kulturis-Kulturatlas-Anforderungen passte. In guter Open-Source-Manier wurde dieses Konzept unentgeltlich zur Verfügung gestellt. 

Autor:in

Meike Jung

Konzepterin

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Im Artikel genannt

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Meike Jung

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Stephan Luckow

Open-Source-Evangelist und Tenor

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